Teil V: Klingelingeling
Allüberall auf den Tannenspitzen und auch sonst in weiten Teilen Deutschlands wird gemeckert. Das ist soweit nicht aufregend und schon gar nicht neu, denn der Deutsche an sich meckert nunmal gern. An Studien lässt sich ohnehin vortrefflich herummäkeln, sei es wegen Erhebungsart oder -umfang, suggestiver Fragen bzw. Aussagen oder der Farbe des "Sonstige"-Anteils im Tortendiagramm. Das funktioniert umso besser, je schlechter die persönlich favorisierte Gruppe abschneidet. Im Fall des meckernden Deutschen also Deutschland. Die PISA-Studie eignet sich hier ganz hervorragend, denn unabhängig davon, wie gut oder schlecht die Ziele der Studie formuliert oder Farben der Diagramme gewählt sind: Deutschland landet in allen Punkten irgendwo hinten, und das beschert reichlich Mecker-Potential. Auch das ist nicht wirklich tagesaktuell, wohl aber meine heutigen Erkenntnisse, die damit in Zusammenhang stehen.
Was also ist zu tun? Na klar, meckern. Allem voran an der Politik, den Behörden, Schulen und sonstigen Institutionen, Nachhilfelehrern und Babysittern sowie öffentlichen Verkehrsmitteln, die den deutschen Schüler meist zu spät und/oder in völlig überfüllten Vehikeln zum Unterricht befördern. Wurde ja auch alles exzessiv gemacht, die tief betroffene Politik spendierte eine Menge Geld um die Grundschule hinter Tupfingen (die davor übrigens auch) mit einer großräumigen Mensa inklusive modernsten Dampfgarern auszustatten, zusätzlich einem Meditationszentrum sowie einer Turnhalle, in der die Kinder ihren Namen tanzen können, der dann von speziell geschultem Personal farbpsychologisch analysiert wird. Heureka. Und was hats gebracht? Na? Nix.
Und warum ist das so? Unterstellen wir mal, oben genannte Maßnahmen seien das Patentrezept gegen dumme (sic)* Schüler. Warum wird der EU-Bundesstaat Deutschland in absehbarer Zeit nicht wieder Eldorado der Dichter und Denker werden? Die Antwort fand ich eben zufällig bei der Durchsicht des heutigen Entertainmentprogramms des Heimkinos. Es gibt tatsächlich einen - mutmaßlich von Schülern im PISA-fähigen Alter stark frequentierten - Fernsehsender namens Jamba!TV. Das ist doch genau das, was der gemeine Schüler braucht, um auch noch die Hirnzellen wegzuputzen, die Nikotin und Alkohol überlebt haben. Es reicht ja auch schon lange nicht mehr, dass der "besoffene Elch" ein Gespräch einleitet, das mindestens genauso besoffen verläuft: "Ey Alda, gehst du Stadt?!" - "Ey yo Lan check das ab!" Nein, die degenerierte Ringtone-Generation braucht es täglich, 24/7, immer. Es ist ja sowieso eine Zumutung, dass man mit einem handelsüblichen Mobiltelefon maximal fünf Stunden den öffentlichen Raum mit sinnfreiem Gejaller beschallen kann, bis man zwangsweise den Akku laden muss. Genau das, was wir brauchen.
Jetzt mag man argumentieren, ey yo, der Leif spinnt doch. Nun, der Leif bewohnt an einigen Tagen der Woche zur Ausübung seines Dienstes eine Wohnung, die in unmittelbarer Nähe einer Berufsschule liegt. Und er übertreibt in seiner Darstellung keineswegs. Heute war es mal wieder besonders schlimm. Daher auch dieser Beitrag.
Und jetzt wünsche ich der geneigten Leserschaft noch einen erquicklichen Abend. Für alle, die noch nichts vorhaben, empfehle ich, mal bei Jamba!TV reinzuzappen. Das wird bestimmt zum Abspritzen geil, wenn Kacki Ducki dir winkt. Ich überlege mir derweil, ob ich lieber über die Schüler selbst oder die Klingeltonwerbung meckere.
*) Der Schüler ist natürlich nicht dumm. Er ist allerhöchstens wegen des negativen Einflusses seiner Umwelt nicht in der Lage, sein Leistungspotential auszuschöpfen.
Was also ist zu tun? Na klar, meckern. Allem voran an der Politik, den Behörden, Schulen und sonstigen Institutionen, Nachhilfelehrern und Babysittern sowie öffentlichen Verkehrsmitteln, die den deutschen Schüler meist zu spät und/oder in völlig überfüllten Vehikeln zum Unterricht befördern. Wurde ja auch alles exzessiv gemacht, die tief betroffene Politik spendierte eine Menge Geld um die Grundschule hinter Tupfingen (die davor übrigens auch) mit einer großräumigen Mensa inklusive modernsten Dampfgarern auszustatten, zusätzlich einem Meditationszentrum sowie einer Turnhalle, in der die Kinder ihren Namen tanzen können, der dann von speziell geschultem Personal farbpsychologisch analysiert wird. Heureka. Und was hats gebracht? Na? Nix.
Und warum ist das so? Unterstellen wir mal, oben genannte Maßnahmen seien das Patentrezept gegen dumme (sic)* Schüler. Warum wird der EU-Bundesstaat Deutschland in absehbarer Zeit nicht wieder Eldorado der Dichter und Denker werden? Die Antwort fand ich eben zufällig bei der Durchsicht des heutigen Entertainmentprogramms des Heimkinos. Es gibt tatsächlich einen - mutmaßlich von Schülern im PISA-fähigen Alter stark frequentierten - Fernsehsender namens Jamba!TV. Das ist doch genau das, was der gemeine Schüler braucht, um auch noch die Hirnzellen wegzuputzen, die Nikotin und Alkohol überlebt haben. Es reicht ja auch schon lange nicht mehr, dass der "besoffene Elch" ein Gespräch einleitet, das mindestens genauso besoffen verläuft: "Ey Alda, gehst du Stadt?!" - "Ey yo Lan check das ab!" Nein, die degenerierte Ringtone-Generation braucht es täglich, 24/7, immer. Es ist ja sowieso eine Zumutung, dass man mit einem handelsüblichen Mobiltelefon maximal fünf Stunden den öffentlichen Raum mit sinnfreiem Gejaller beschallen kann, bis man zwangsweise den Akku laden muss. Genau das, was wir brauchen.
Jetzt mag man argumentieren, ey yo, der Leif spinnt doch. Nun, der Leif bewohnt an einigen Tagen der Woche zur Ausübung seines Dienstes eine Wohnung, die in unmittelbarer Nähe einer Berufsschule liegt. Und er übertreibt in seiner Darstellung keineswegs. Heute war es mal wieder besonders schlimm. Daher auch dieser Beitrag.
Und jetzt wünsche ich der geneigten Leserschaft noch einen erquicklichen Abend. Für alle, die noch nichts vorhaben, empfehle ich, mal bei Jamba!TV reinzuzappen. Das wird bestimmt zum Abspritzen geil, wenn Kacki Ducki dir winkt. Ich überlege mir derweil, ob ich lieber über die Schüler selbst oder die Klingeltonwerbung meckere.
*) Der Schüler ist natürlich nicht dumm. Er ist allerhöchstens wegen des negativen Einflusses seiner Umwelt nicht in der Lage, sein Leistungspotential auszuschöpfen.
Leif.Teil - 30. Mai, 19:22